Ist ihnen schon der Schuppen auf dem Dach des Gartenhauses aufgefallen? Das ist nicht irgendein Haus – sondern ein genauer Nachbau des Dichterhäuschens von George Bernhard Shaw. Drinnen ist nur ein kleiner Schreibtisch, ein bequemer Rattanstuhl, und eine Liege. So much ado about nothing? War das schon alles? Nein. Shaws writing shed konnte sich drehen. Und unserer kann das auch! Probieren Sie’s mal aus!
In unserem writing shed finden Sie Reclamheftchen mit Shaws Stücken – und leere Reclam Notizbücher für Ihre eigenen Gedanken. Wenn Sie das Häuschen Richtung See drehen, fällt Ihr Blick auf einen künstlichen Hügel aus Abraum, ein Modell des Säntis im Maßstab 1:72. Wer in diesem kontemplativen Setting nicht ins Schwärmen und Schreiben kommt, dem ist nicht zu helfen…
George Bernhard Shaw mit seinem writing shed
Artikel über Shaws Schreibhütte aus dem Geist der Reformbewegung
London hieß Shaws Original-Folly. Follies nennt man jene kleinen Lustpavillions, die Ende des 18ten Jahrhunderts im Englischen Landschaftsgarten auftauchten – Gebäude, bei denen nicht die Funktion, sondern der symbolische Gehalt im Vordergrund stand: Chinesische Türme in München, ägyptische Pyramiden und künstliche Ruinen in Potsdam – sollten Poesie, exotische Ideen und vergangene Zeiten in Europa auftauchen lassen. Gute Idee – und ein Vorbild für unsere Inserts.
Drum sind auch die Wände mit follies geschmückt: die Dunmore Pineapple, ein ananasförmiger Pavillon aus Schottland;Haus des Gärtners – utopische Architektur aus dem Jahr der französischen Revolution; ein Baobab Baum aus Afrika, nach einer Holzintarsie aus jenen Tagen, als die Naturwissenschaft sich noch wundern konnte.
Das kugelrunde Haus des Gärtners, 1789 von Claude Nicolas Ledoux entworfen, ziert als Beispiel für die streng rationale, utopische Architektur der französischen Revolution die Fassade des Gartenhauses
In Garten1 tanzen die Lustarchitekturen zwischen Bildern einer träumenden Frau: ein Karussell vom Oktoberfest, Boullee’s Newton Cenotaph, und ein rotierendes Haus von Buckminster Fuller.
Gegenüber, in Garten2, dreht sich alles um drehbare Architektur:
Das Solarium von 1900 ist konstruiert wie eine Windmühle, Il Girasole ist ein rotierendes Art Deco Haus, eine Figur tappt unsicher über eine großgeratene Schallplatte, und ein Paar dreht sich in wildem, lettristischem Tanz. Die Lettristen sahen das Ende der Kunst gekommen, und arbeiteten an der Transformation des Lebens in Dichtung.
Dichterisch wohnet der Mensch steht in großen Lettern aus Packband an einer Aussenfassade: Ein Hölderlin Zitat, das Henri Lefebvre veranlasste, über die Verwandlung des Alltagslebens in Poesie im Verlauf der Urbanen Revolution nachzudenken.
Der Besprechungsraum im 2. OG ist komplett mit einer Tapete des Hamburger Musikers und Schriftstellers Rocko Schamoni tapeziert. Dass es sich im Gartenhaus so angenehm geht, liegt an dem preisgekrönten Teppichboden Fischers Fritze.
Henri Lefebvres “Revolution Urbaine” auf “Fischer’s Fritze”.
Das Treppenhaus führt in die Baumkronen. Die Künstler beantworten diesen Blick mit einen gigantischen Baum aus Packband an der Wand…
Die Sitzecken in den Fluren des Gartenhauses sind mit gebrauchten Rattanmöbeln ausgestattet. Hier können Sie sich mal kurz vom Büro- oder Uni-Alltag zurückziehen und in einer kleinen Auswahl von Büchern spazieren gehen.
John Beardsley’s fulminantes “Gardens of Revelation”
Korbstühle aus unterschiedlichen Epochen, besorgt von CU-Superassistentin Nicole – bitte Platz nehmen!
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