1. ZU & Selbstbestimmung
Die ZU hat große Fähigkeiten entwickelt, Selbstorganisation an der Uni zu fördern, anzuerkennen und mit Prestige auszustatten (Senatoren, Student Lounge, Vizepräsidentin, studentische Initiativen).
Für das OTH ist dies bisher nicht der Fall.
Wie könnte Arbeit am Gemeinsamen des OTH Prestige bekommen? Ohne dabei die Ansätze zur
Selbsbestimmung zu zerstören? Positionen, wie Kuratorin des Experimentellen Raums wären ein
Ansatz – und sogar CV-tauglich.
- Die Schnittstellen zwischen OTH und Uni sind ungeklärt (Ansprechpartner) – kommen nur bei
Konflikten zustande, also als Problem und nicht als Möglichkeit.
- Die Integration in ZU-Medien wäre wichtig – funktioniert etwa mit “Welle 20″ und Initiativen.
- Wir würden noch weitergehen und anregen, dass Seminare das OTH nutzen.
- Zum Beispiel die Werkstatt, das Atelier – Dreck machen ohne schlechtes Gewissen.
- Bohemistisch begabte DozentInnen diskutieren in der angenehmen Atmosphäre des
Kaminzimmers (Videoprojektor und Boxen sind inzwischen vorhanden, der Sound besser als in
allen anderen Räumen der ZU). Zugang informell, nicht übers System buchbar.
- Der Experimentelle Raum wird für Ausstellungen, Testhängungen, Präsentationen in
Absprache mit Stefanie Schuderla genutzt.
- Warum nicht LIKWI über alle Etagen? (Temporär beschränkt).
2. Experimenteller Raum bekommt studentische Kuratorin
Die bisherige Undefiniertheit des Experimentellen Raums war nicht provokativ genug, um ein
Experimentieren mit dem Raum auszulösen – eine Ausstellung zur Eröffnung, Parties und Abstellraum
sind zu wenig.
Wir schlagen eine Strategieumkehr vor: Stefanie-Anna Schuderla kuratiert als Erste für ein Semester
Ausstellungsreihen und Aktionen im Experimentellen Raum. Gecoached vom CU Team, in Fühlung
mit CCM Department und artsprogram, wird der Raum erstmal konsequent als studentische
Experimantalgalerie genutzt – das könnte auch andere provozieren, dort etwas zu machen. Dann strengt
euch mal an…
3. Schnittstellen & Self Management
Der Nutzerkreis des OTH ist offen, erscheint von aussen als Gruppe, von innen aber nicht. Die
Plenumsstruktur lehnt sich mit dem Konsensprinzip an die Strukturen autonomer Zentren an, womit
viele an der ZU nichts anfangen können. Ansprechpartner gibt es bisher nicht. Das ist gerade für die
Leute an der ZU ein Problem, die das Projekt unterstützen wollen.
Muss es doch ein kleines Komitee geben, dass sich für ein Semester ums Haus kümmert und als
Ansprechpartner funktioniert? Wie könnte die ZU das honorieren oder feiern?
-> Haltungsänderung erwünscht.
Ergänzung: Das Komitee sind derzeit Julian (Partybeauftragter), Steffi (Kuratorin) , Alexandra, Jasper (Kunstgruppe), Paula (socialmedia Direktorin)
Es ist mit einem robusten Mandat ausgestattet, alles zu tun, um die Idee des OTH lebendig zu halten und ggf. zu schützen, und ruft im Zweifelsfall zur Themensuppe auf oder trifft andere geeignete Massnahmen.
4. Vom Plenum zu Themensuppe
Das Plenum braucht einen neuen Stil und möglicherweise einen neuen Namen. Wir stellen uns vor,
dass es einen hedonistischeren Charakter bekommt – zum Beispiel gibt es jedesmal selbstgemachte
Suppe. Lass uns zusammen was essen – und besprechen was ansteht.
5. Ist das Kunst oder kann das weg?
Wir schlagen vor, dass einmal im Monat durch bezahlte Studierende das Haus gereinigt, sortiert und
angesammelter Müll / Sperrmüll entfernt wird. Kosten – rund 50 Euro – übernimmt die ZU. Die
Studierenden kennen das Haus und können besser einschätzen, was notwendig ist, als ein
professionelles Putzteam von Aussen. Ausgestattet mit einem robusten Mandat, schmeißen die
Studierenden alles auf den Müll, was stört.
Im Alltag machen alle selbst ihren Dreck weg. Insbesondere nach Parties, müssen die
Veranstalter_innen selbst für Sauberkeit sorgen und dafür, dass alles hinterher wieder funktioniert und
gut aussieht.
6. Werkzeuge haben, bekommen und ausgeben
Ab sofort gibt der Check-In im Hangar die Werkzeuge des OTH aus – Akkuschrauber -säge, -multitool,
-minischrauber, -schleifmaschine; Lötkolben, Nähmaschine, Videoprojektor.
Massnahme klingt banal, erhöht aber die Nutzbarkeit des OTH erheblich – eine Werkstatt ohne
Werkzeug ist Nonsense (so war es bisher).
Langfristig fänden wir es praktikabel (und ein cooles Statement), wenn Werkzeuge und Akkus genau so
wie Bücher von der BIB ausgegeben werden. An der Verbuchung/Bestellung würde sich gar nichts
ändern, alles könnte ins System eingepflegt werden, und Werkzeuge könnten auch von DozentInnen für
Kurse entliehen werden. Symbolisch würde die Trennung von Hand & Kopf aufgehoben, und
Werkzeuge als Geräte-mit-denen-Wissen-erworben-wird, behauptet. Step towards FabLab.
7. Keine grundsätzlichen und auf Dauer angelegten Umwidmungen der Räume
Den Vorschlag, im experimentellen Raum das SPOff unterzubringen, würde den einzigen Freiraum
beseitigen und den gesamten Charakter des OTH als Test-Haus beenden. (Wir haben von diesem
Vorhaben während der Arbeit am Kopf & Hand Seminar nur zufällig durch eine Studentin gehört.) Das
möchten wir nicht, es wäre ein zu tiefer Eingriff ins Gesamtkonzept der CU.
Die jetzt von uns favorisierte Lösung:
Es gibt ein SPOFF Büro im Gartenhaus und regelmässige „Sprechstunden“ im OTH. (Wir treffen die
Mitarbeiterin in 10 Tagen und hoffen auf eine produktive Zusammenarbeit).
8. Künstlerische Begleitung
Margit Czenki und Christoph Schäfer schlagen vor (und sehen die Notwendigkeit), das Projekt weiter
zu begleiten. In grundsätzliche Entscheidungen möchten wir weiter routinemässig einbezogen werden.
Die Geschäftsleitung – Katja Völcker – unterstützt das.
Karen van den Berg hat vorgeschlagen, dass wir ein etwa einwöchiges Seminar zu jedem
Semesterbeginn, vornehmlich für die Erstsemester, zum Thema Raumaneignung anbieten – um diesen
Prozess in die Lehre einzubetten.
Ziel der künstlerischen Begleitung:
– das Haus halbjährlich einer Revision unterziehen und verbessern;
– Kontinuität in das Projekt bringen und das Problem schnell wechselnder
Studierendengenerationen ausgleichen;
– neuen Studierenden Atelier/Werkstatt, experimentellen Raum etc als Ressource für Studium und
Leben erschliessen;
– selbstorganisierte Nutzergruppen (z.B. Kunstgruppe) anregen und unterstützen;
– den räumlich funktionalen Charakter des OTH weiter entwickeln, zuspitzen, modulieren und
mit den Studierenden verbessern, also wirklich testen;
– die Erkenntnisse aufbereiten und die Voraussetzung schaffen, dass diese in das Raumprogramm
FAB3 (und weitergehende Projekte) einfliessen können;
– Kunst als change management verankern;
– informelle Praktiken und selbstbestimmte Strukturen aufbauen, verändern, funky machen,
Freiräume schaffen.
Grundsätzlich muss eine Haltungsänderung her, die das OTH
schätzt und nutzt.
Für die Studierenden wünschen wir uns, dass nur das Allerbeste
hineingetragen wird, das Du zu bieten hast – musikalisch, inhaltlich,
oder Gegenstände.
Stop Space Spam.
Use, Make, Improve, Hang Out & Enjoy.
Vorschläge auf Themensuppe Nummer 1 vorgestellt von Margit Czenki, Christoph Schäfer und dem Cultural Planning Seminar und mit einigen Modifikation und Detailausarbeitungen beschlossen am 30. September 2013.