Besuch bei Park Fiction & was das mit der CU zu tun hat

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Eines der Kernthemen unserer Exkursion nach Hamburg war das Projekt Park Fiction, das maßgeblich von unseren Dozenten Margit Czenki und Christoph Schäfer vorangetrieben wurde. Mit dem partizipativen Charakter dieses Stadtplanungsprozesses “von unten” wurde ein Exempel für eine andere Form des urbanen öffentlichen Raums statuiert: Wie können die Bedürfnisse und Wünsche der Anwohner erhört und umgesetzt werden — und die Interessen der Investoren in die Schranken verwiesen werden?

 

Parallel zu den Planungsprozessen der Stadt und der Investoren, wurde eine Wunschproduktion ins Leben gerufen, die den Anwohnern St. Paulis die Möglichkeit gab ihren Wünschen und Träumen für einen Stadtteilpark Ausdruck zu verleihen.

Die eingebrachten Wünsche der Anwohner wurden sehr ernst genommen und in einem langen Prozess des Austauschs zwischen Ideengebern, Künstlern, Architekten und Behörden bis zur Baureife weiterentwickelt. Diese ernstgemeinte Form der Partizipation ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit, was viele vordergründig “partizipativ”- angelegten Stadtplanungsprozesse “von oben” zeigen.

Für die Container Uni an der ZU galt das gleiche Prinzip: Es wurde eine Wunschproduktion initiiert, die es den Studenten, Dozenten und Mitarbeitern der Universität erlaubte, ihre Wünsche für den provisorischen Campus zu äußern. Daraus resultierte einerseits die Idee des Open Test Hauses: Es gab zu viele studentische Gruppen, Projekte, Ideen und Bedürfnisse, die im alten Campus keine Räumlichkeiten fanden. Das soll sich nun in einem studentischen selbstverwalteten Haus ändern.

Auch die Dozenten und Mitarbeiter durften sich direkt an der Wunschproduktion beteiligen, sodass die Idee der inserts entstand: Denn nicht nur Studenten brauchen Raum für Ruhe, Kontemplation und Inspiration in ihrem Arbeitsalltag.

Das Besondere an dem Planungsprozess bei Park Fiction, sowie der CU ist, dass nicht nach den gängigen, vorgegebenen Mustern operiert wird, sondern, dass der Planungsprozess als eine Plattform des Austausches begriffen wird. Bei der CU findet ein Neudenken der sozialen Strukturen innerhalb der Studentenschaft, der Verwaltung, der Dozentenschaft und des Präsidiums statt. Es gilt die vorherrschenden Muster zu durchbrechen und gemeinsam — im Dialog — zu erforschen, was die Universität und die Menschen, die in ihr arbeiten, studieren, leben zu diesem Zeitpunkt braucht.

Der neue Campus gliedert sich in das Gelände des Fallenbrunnens ein, welches zuvor auch schon durch die ZU genutzt wurde. Im Fallenbrunnen ist jedoch eine Vielzahl von Gewerbe, sozialen Projekten (ZAB – Zukunft am Fallenbrunnen), Kulturintiativen, Gastronomiebetrieben und anderen Ausbildungsstätten ansässig. Hier eine Annährung und einen Austausch stattfinden zu lassen ist ebenfalls Ziel des partizipativen Planungsprozesses.
So zeigt sich, dass Park Fiction an weitaus mehr Themen arbeitet als an der bloßen Errichtung eines Parks und die CU mit weitaus mehr Aufgaben versehen ist als ein bloßes architektonisches Gebäude für Lehrveranstaltungen zu entwerfen. Es geht in beiden Fällen immer auch darum, das soziale Leben vor Ort neu zu denken und gemeinsam auszuhandeln.

 

 

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