“Eine andere Welt” im Abendlicht

Grandville eine andere welt

Margit Czenki und Christoph Schäfer betrachten die CU-Wandbemalung am Mondhaus. Auf das Motiv von J. J. Grandville stiessen die beiden in Walter Benjamin’s Passagenwerk. Der sah in Grandvilles Zeichnung ein “kollektives Wunschbild”, das die Versprechen  des anbrechenden 19ten Jahrhunderts bündelt: Mit dem explodierenden Eisenbau eine Brücke über die Planeten zu schlagen – und das Universum neu zu erfinden. Grandville veröffentlichte seine Zeichnung in dem Buch Une autre monde – Eine andere Welt, ein Werk, in dem die Menschen sich den Dingen anähneln, die sie sich Wünschen, und in dem die Waren und Maschinen beginnen sich wie Wesen zu verhalten.

Die ganze ContainerUni ist durchsetzt mit Motiven, die auf Hoffnungen und Versprechen vergangener Epochen anspielen. Dem Benjaminschen Gedanken folgend, dass die verratenen Ideen und die gescheiterten Versprechen einer Epoche  urplötzlich wieder aus dem Dunkel der Verdrängung und des Vergessens auftauchen können, stellt die Bilderwelt der CU die Frage, was von diesen Ideen wir jetzt, in der immer tiefer werdenden Krise des Zeitalters der Industrialisierung, wieder gebrauchen können.

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